Verleihung des Forschungspreises des Landes Steiermark für Simulation und Modellierung




Am 20.11.2012 fand an der Montanuniversität Leoben die Verleihung des "Forschungspreis des Landes Steiermark für Simulation und Modellierung" statt; vergeben wurde der Preis dabei in folgenden Kategorien
– Grundlagenforschung
– Wirtschaftliche Anwendung
– Nachwuchsförderung
– Sonderpreis Forschungsrat Steiermark (Nachwuchsförderung).
Erster Preisträger des vom Forschungsrat Steiermark im Rahmen der Preisverleihung vergegebenen Sonderpreises in der Kategorie Nachwuchsförderung (Dotierung: € 3.000) war DI Dr. Markus Neumayer von der Technischen Universität Graz für seine Arbeit: "Accelerated Bayesian Inversion and Calibration for Electrical Tomography".
Zusammenfassung der Arbeit:
Immer wenn eine Größe in unserer Umwelt erfassen werden soll bedeutet dies, dass eine Messaufgabe gelöst werden muss. Was vielen Menschen aber nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass zur Angabe eines Messwertes auch eine Angabe über dessen Unsicherheit gehört. Solche Angaben umfassen z.B. Konfidenzintervallangaben, Minimal- und Maximalbereiche – kurzum jedes Wissen, das Aufschluss über die Qualität der Lösung gibt. Bei direkten Mess-problemen ist eine solche Angabe relativ einfach – jeder kennt z.B. den Fall, dass eine zu messende Länge zwischen den Millimeterstrichen eines Lineals liegt. Bei indirekten Messproblemen – das sind Messaufgaben, bei denen die gesuchte Größe nicht direkt, sondern nur durch Beobachtungen anderer Größen bestimmt werden kann – ist bereits die Findung der Lösung kompliziert und eine Angabe von Unsicherheiten oft praktisch unmöglich. Ein bekanntes Beispiel für ein indirektes Messproblem ist etwa die Computertomographie. In der Dissertation werden innovative und schnelle mathematische Methoden für eine Klasse indirekter Messaufgaben entwickelt. So konnte ein Verfahren entwickelt werden, dass Ergebnisse in der gleichen Zeit generiert wie deterministische Standardmethoden, welche aber keine Unsicherheitsangaben liefern. Besonderer Wert wurde auf eine einfache Übertragbarkeit auf andere Problemstellungen gelegt. Die entwickelten Methoden aus der Dissertation finden bereits in industrienahen messtechnischen Aufgabenstellungen bzw. Industrieprojekten ihre Anwendung.